Spricht oder versteht hier jemand auch die alemannisch Sprache - meine Heimatsprache?
Als Kostprobe stelle ich mal ein Gedicht von Johann Peter Hebel hier rein:
Zitat:
Der Schwarzwälder im Breisgau.
Z’Müllen an der Post,
Tausigsappermost!
Trinkt me nit e guete Wi!
Goht er nit wie Baumöl i,
Z’Bürglen uf der Höh,
nei, was cha me seh!
O, wie wechsle Berg und Thal,
Land und Wasser überal,
da tun wir Südländer uns leichter...
Z’Müllen an der Post, -- hier ist wahrscheinlich ein Weinhandel an der Post gemeint
Tausigsappermost! - ist wahrscheinlich vergleichbar mit unseren Sapparalot !
Trinkt me nit e guete Wi! - trinkt man nicht nen guten Wein,
Goht er nit wie Baumöl i, - geht er nicht wie Baumöl rein
Z’Bürglen uf der Höh, -- In Bürglen auf der Höh
nei, was cha me seh! -- nein was kann man sehn
O, wie wechsle Berg und Thal, --- oh wie wechselt Berg und Tal
Land und Wasser überal, --- Land und Wasser überall
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RE: Alemannisches
Beitrag Nr.: 2
Hier haste Wikipedia komplett auf alemannisch, silvan.
Mit dem Übersetzen hapert es bei mir......
Stellt euch vor,
der Buchstabe f wäre nie geschaffen worden
und man würde alles mit ph schreiben müssen...
SCHIPHPHPHAHRT.
Phürchterlich, oder ??!!??
02.01.2015 13:20
Silvan ehemaliges Mitglied
RE: Alemannisches
Beitrag Nr.: 3
Wie der Samstag mal was zum Sonntag gesagt hat ....
Zitat:
Der Samstig het zum Sunntig gseit:
„Jez hani alli schlofe gleit;
„sie sin vom Schaffe her und hi
„gar sölli müed und schlöfrig gsi,
„und ’s gohtmer schier gar selber so,
„i cha fast uf ke Bei meh stoh.“
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Beitrag Nr.: 4
Verstehen kann ich es nach 25 Jahren hier im tiefen Süden ganz gut, sprechen weniger bis gar nicht. Da setzt sich meine Kohlenpottheimat immer noch durch.
Sei du selbst. Das kann keiner besser als du.
02.01.2015 10:08
Silvan ehemaliges Mitglied
Beitrag Nr.: 5
Hier sind nun mal die Wochentage in meiner Sprache:
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Beitrag Nr.: 7
Zwischen dem geschriebenen und dem gesprochenen Wort liegen Welten.
Soll man etwas im Dialekt geschriebenes lesen so tut man sich sehr schwer.
Bekommt man etwas von einem Einheimischen vor gesprochen, dann versteht man zumindest 70 - 80 % davon.
Wenn ich z.B. ein Buch in kölscher Sprache lese, dann dauert es auch eine gewisse Zeit bis es ziemlich fließend geht. Anfangs holpert man doch ganz gewaltig.
Nun bin ich ja öfter im schwarzen Wald und dann noch in Merzhausen, da habe ich keine Probleme die Eingeborenen zu verstehen.
Das bisschen was man nicht versteht kann man sich aus dem Zusammenhang zusammen reimen.
I trinket erscht mol ein zwei Bierle.
LG
03.01.2015 22:10
Silvan ehemaliges Mitglied
Beitrag Nr.: 8
Zitat: Original von haumi
Nun bin ich ja öfter im schwarzen Wald und dann noch in Merzhausen, da habe ich keine Probleme die Eingeborenen zu verstehen.
Merzhausen bei Freiburg?
Das kenne ich auch gut!
07.01.2015 08:19
Silvan ehemaliges Mitglied
Beitrag Nr.: 9
Ja, Duurschdi klingt auch wie unser Wort für "durstig".
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Beitrag Nr.: 10
Hebel hat ja viele Gedichte in alemannischer Mundart geschrieben
und beim lesen verstehe ich sogar ca 80% (beim intensivem Lesen sogar 90%)
wie es mit der Sprache ist weiß ich nicht weil ich diese noch nicht bewusst gehört habe.
Wird die hier überhaupt noch gesprochen und wenn ja wo?
(ich meine nicht Vereine zur Pflege der alemannischen Mundart!
LG
20.01.2015 20:46
Silvan ehemaliges Mitglied
Beitrag Nr.: 11
Zitat: Original von haumi
Wird die hier überhaupt noch gesprochen und wenn ja wo?
Aber selbstverständlich!
Alemannisch is alive and well and living in .....
Südbaden
der Deutschschweiz
im Elsass
in Liechtenstein
in Vorarlberg
im Aosta-Tal in Nord-Italien
und in seiner schwäbischen Variante
auch in Südwürttemberg
und im Bezirk Schwaben in Bayern